„In einem guten Restaurant darum bitten, Essensreste einzupacken? Das ist doch stillos!“ - Oder etwa doch nicht?
„Nach einer Familienfeier in der Gastronomie übriggebliebene Speisen vom Büffet mit nach Hause nehmen wollen? Wie unhöflich!“ „Danach fragen, ob man mir den Rest vom Schnitzel, den ich beim besten Willen nicht mehr runterkriege, mitgeben kann? Einfach nur peinlich!“
Solches Denken hat Jahrzehntelang in vielen deutschen Köpfen stattgefunden. Dass es sich ändert, ist im Sinne des respektvollen Umgangs mit Lebensmitteln wünschenswert.
Um das zu erleichtern, ist die Initiative „Restlos genießen“ mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gestartet worden. Sie soll unter anderem dazu verhelfen, dass seitens der Gastronomie das Mitnehmen von übrig gebliebenen Speisen noch aktiver als bisher angeboten wird.
Solange das nicht zum Standard geworden ist, kann jeder Gast seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit auf diesem Sektor leisten, indem er einfach um das Mitgeben der Reste bittet. Was in den USA als
„doggy bag“ begannt – dort übrigens völlig frei von Ressentiments gehandhabt –, kann seinen Siegeszug in Deutschland als „Beste-Reste-Box“ antreten und braucht keine Ausrede mehr wie: „Können Sie
mir das, bitte, für meinen Hund einwickeln?“ Ein schlicht formulierter Wunsch wie: „Ich möchte das restliche Gemüse, bitte, mitnehmen“ oder: „Bitte, packen Sie mir die übrig gebliebenen Speisen
ein“ zeigt sowohl Höflichkeit als auch die angemessenen Wertschätzung von Lebensmitteln.
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